DIESE SZENE AUS DEM SCHWEDISCHEN AMATEUR-HOCKEY ERHITZT DIE GEMüTER

Bei einem Hockeyspiel in Schweden sorgte ein Check gegen den Schiedsrichter für Furore. Die Szene ruft Erinnerungen an den Fall Kahun wach, der im Spiel des SC Bern gegen Ajoie am 3. November den Linienrichter aus dem Weg geräumt hatte.

In der fünften schwedischen Eishockeyliga kam es am Sonntag im Spiel zwischen dem HC Vita Hästen und Motalazu zu einer kuriosen Szene: Vitas Casper Gilberg setzte in der eigenen Spielhälfte zu einem Check gegen den Schiedsrichter an und spedierte diesen unsanft in die Banden. Der Unparteiische wurde nach dem Zusammenstoss ins Spital gebracht, wo ein Armbruch festgestellt wurde.

Nach dem Spiel wehrte sich Gilberg gegen die Behauptung, der Check sei absichtlich erfolgt und gab zu Protokoll, den Schiedsrichter mit einem Gegenspieler verwechselt zu haben. Eine weitere Aussage des Spielers lässt seine Version der Geschichte aber wenig plausibel erscheinen. So beschwerte er sich gegenüber den Medien, dass «der Schiedsrichter während des ganzen Spiels im Weg gestanden sei» und es irgendwann so weit habe kommen müssen.

Der Trainer findet deutliche Worte für Gilbergs Verhalten: «Wir werden mit dem Spieler sprechen und ihn fragen, wie er die Situation interpretiert hat. Aber ich sehe, was alle anderen auch sehen, und es sieht nicht gut aus», meinte er nach dem Spiel.

Die gefährliche Milde im «Fall Kahun» – die Schiedsrichter als Freiwild?

Während im Fall Gilbergs noch keine Sanktionen ausgesprochen wurden, wurde in der Schweiz jüngst ein Vergehen am Schiedsrichter mit einer Spielsperre bestraft: Am 3. November schubste der Berner Dominik Kahun im Spiel zwischen dem SCB und Ajoie den Linienrichter zur Seite – absichtlich, wie auch der Spieler selbst nie bestritten hatte.

Die Milde des Urteils, die mancherorts für Verwunderung sorgte, ist einer auf die Saison 2023/24 in Kraft getretene Regeländerung geschuldet. Wurden Vergehen gegen den Schiedsrichter früher gar nicht oder mit mindestens drei Spielsperren bestraft – Chris DiDomenico erhielt in der vergangenen Saison für ein ähnliches Vergehen drei Spielsperren –, können ab dieser Saison für Zusammenstösse mit dem Unparteiischen auch nur eine oder zwei Spielsperren verhängt werden.

Darüber, ob diese Regeländerung sinnvoll ist, scheiden sich die Geister – es wird befürchtet, dass der Schutz des Schiedsrichters aufgeweicht werden könnte.

(kat)

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