KURZMELDUNGEN - KULTUR: KLASSIK-STARS ERINNERN AN DEN IN RUSSISCHER HAFT GESTORBENEN PIANISTEN UND KRIEGSGEGNER PAWEL KUSCHNIR

Klassik-Stars erinnern an den in russischer Haft gestorbenen Pianisten und Kriegsgegner Pawel Kuschnir

(dpa) Zahlreiche führende Künstlerinnen und Künstler der klassischen Musikwelt haben in einem Nachruf an den in russischer Haft gestorbenen Pianisten und Kriegsgegner Pawel Kuschnir erinnert. Die Dirigenten Daniel Barenboim, Simon Rattle und Antonio Pappano, die Pianisten Igor Levit, András Schiff und Martha Argerich, die Geigerinnen Anne-Sophie Mutter und Julia Fischer sowie viele weitere unterzeichneten einen offenen Brief, den die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» in ihrer Dienstagsausgabe (13. 8.) publizierte.

Der unter dem Vorwurf des Extremismus festgenommene Kuschnir war am 27. Juli im Alter von 39 Jahren in Untersuchungshaft in Birobidschan im Osten Russlands an den Folgen eines Hungerstreiks gestorben. «Sein Verbrechen bestand darin, einen Youtube-Kanal mit fünf Abonnenten betrieben zu haben, in dem er sich gegen den Krieg aussprach», heisst es in dem Statement.

Ihr Brief solle an «die zahllosen unbekannten politischen Gefangenen in Russland wie überall in der Welt» erinnern. Staatliche Repression führe dazu, «dass die wunderbarsten und furchtlosesten Menschen ins Gefängnis geworfen werden, oft die besten Menschen einer kranken Nation». Initiator des Briefes war der Pianist Alexander Melnikov.

Kuschnir habe auch einen Auftritt in der Regionalphilharmonie von Birobidschan dazu genutzt, um gegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine zu protestieren. Einer Statistik der Bürgerrechtsorganisation OVD-Info zufolge laufen in Russland knapp tausend Verfahren gegen Kriegsgegner. Fast 300 Menschen seien in U-Haft, in Straflagern oder Kliniken eingesperrt.

Céline Dion will ihre Musik nicht von Donald Trump in dessen Wahlkampf nutzen lassen

(dpa) Die Sängerin Céline Dion will ihre Musik nicht vom republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump für dessen Wahlkampf nutzen lassen. Das Abspielen des Lieds «My heart will go on» bei einer Kundgebung im Gliedstaat Montana sei in keiner Weise genehmigt gewesen, liess die kanadische Sängerin über ihr Konto auf der Plattform X erklären. Dion unterstütze diese oder eine ähnliche Nutzung nicht. «Und wirklich, dieses Lied?», hiess es weiter mit Blick auf den romantischen Song, der Ende der Neunzigerjahre ein Welthit gewesen war.

Ihr Management und ihre Plattenfirma Sony Music Kanada hätten von der Nutzung des Lieds und des Videos bei der Kundgebung Trumps in Montana am Freitagabend erfahren, hiess es. Bei solchen Wahlkampfveranstaltungen wird häufig etwa vor den Auftritten der Politiker Musik gespielt, um den Anhängern der Kandidaten das Warten auf die Redner zu erleichtern. Dabei kommt es auch immer wieder zu Fällen, in denen Musiker einer Wahlkampagne die Nutzung ihrer Songs untersagen.

Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris kann dagegen für ihren Wahlkampf zum Beispiel auf die Musik von Superstar Beyoncé zurückgreifen. Sowohl in ihrem ersten Wahlwerbespot als auch bei Wahlkampfveranstaltungen wird immer wieder deren Song «Freedom» gespielt.

Neues Banksy-Werk aufgetaucht – und gleich wieder verschwunden

(dpa) Ein Steinbock, Elefant, Äffchen und zuletzt ein heulender Wolf: Mehrere Tage in Folge tauchten neue Werke des britischen Street-Art-Künstlers Banksy auf, die er an verschiedenen Orten in der britischen Hauptstadt aufgesprüht hatte. Beim jüngsten Werk war die Freude nur von kurzer Dauer. Kurz nachdem der mysteriöse Künstler mit der Veröffentlichung eines Bildes auf Instagram seine Urheberschaft bestätigt hatte, wurde das auf eine Satellitenschüssel aufgesprühte Werk von Unbekannten entfernt.

Die Metropolitan Police teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, sie sei wegen des Diebstahls einer Satellitenschüssel mit einem Kunstwerk kontaktiert worden. Bisher gebe es noch keine Festnahmen, die Ermittlungen dauerten an. Die Satellitenschüssel mit der Wolf-Silhouette stand auf dem Dach eines einstöckigen verrammelten Ladengeschäfts in Peckham, im Südosten Londons. Auf Bildern und Videos britischer Medien waren mehrere maskierte Menschen zu sehen, die sich mit einer Leiter Zugang zu dem Dach verschafften, die Satellitenschüssel abmontierten und wegtrugen.

Banksy ist einer der weltweit berühmtesten Street-Art-Künstler – seine Werke erzielen bei Versteigerungen Millionenwerte. Seine Identität hält er jedoch geheim. Bekannt ist nur, dass er aus der westenglischen Stadt Bristol stammt. Seine meist an Häuser gesprühten Werke, die er stets per Instagram-Post verifiziert, tauchen in unregelmässigen Abständen in Grossbritannien und anderen Ländern auf.

Regisseur Roger Vontobel erhält Mario-Adorf-Preis von Worms

(dpa) Der Theaterregisseur Roger Vontobel erhält den diesjährigen Mario-Adorf-Preis der Nibelungen-Festspiele in Worms. Der Schweizer reisse «mit seinen spektakulären Inszenierungen sowohl Kritiker als auch Publikum zu Begeisterungsstürmen hin», teilten die Veranstalter in der rheinland-pfälzischen Stadt mit. Der Preis ist mit 10 000 Euro dotiert und nach der Schauspiellegende Mario Adorf (93, «Kir Royal») benannt, einem der Mitbegründer der Festspiele.

Über die Auszeichnung entscheidet ein 16-köpfiges Kuratorium aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft und Medien. Im Juli hatte der 1977 geborene Vontobel in Worms das Antikriegsdrama «Der Diplomat» inszeniert. Im vergangenen Jahr war die Schauspielerin Lena Urzendowsky mit dem Preis geehrt worden, der seit 2018 vergeben wird.

Céline Dion zeigt sich bei ihrem Olympia-Auftritt stimmgewaltig

(dpa) Die Kulisse ist spektakulär: Im nächtlichen Paris unter den angestrahlten olympischen Ringen am Eiffelturm feiert Céline Dion ihr triumphales Comeback. In einem silberweissen, glitzernden Kleid steht die gebürtige Kanadierin auf der Weltbühne. Zum Abschluss der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele singt sie am Freitagabend (27. 7.) das Lied «L’Hymne à l’amour» der französischen Chanson-Ikone Édith Piaf und bringt das Publikum zum Jubeln.

Über eine Einlage der 56 Jahre alten, in Frankreich stark verehrten Sängerin war seit Tagen spekuliert worden. Dion hatte 2022 bekanntgemacht, dass bei ihr das sogenannte Stiff-Person-Syndrom, eine seltene neurologische Erkrankung, diagnostiziert worden sei. Danach sagte sie alle Auftritte ab.

Stimmgewaltig performte die 56-Jährige beim grossen Finale der Eröffnungsfeier nun das über dreiminütige Liebeslied. Die amerikanische Sängerin Kelly Clarkson, die für den Sender NBC die Zeremonie kommentierte, war von Dions Auftritt sichtlich ergriffen. Das habe ihr die Stimme verschlagen, sagte Clarkson mit Tränen in den Augen. Dion sei einfach unglaublich – sie sei die Goldmedaillen-Gewinnerin als «singende Athletin».

Ullstein-Verlag wird «Hillbilly-Elegie» nicht mehr drucken

cov. Der Ullstein-Verlag hat sich entschieden, das Buch «Hillbilly-Elegie» von J. D. Vance aus dem Programm zu streichen. Das berichtet der «Spiegel» am Mittwoch (24. 7.) unter Berufung auf den Verlag. Das englische Original «Hillbilly Elegy» war 2016 erschienen. Im autobiografischen Text beschrieb Vance die Krise der weissen Arbeiterklasse in den USA und lieferte eine gute Erklärung für die Wahl Donald Trumps zum Präsidenten. Gleichzeitig war Vance ein grosser Kritiker des Immobilien-Tycoons. Das Buch wurde in den USA zum Bestseller.

Inzwischen ist Vance zu Trumps Vize im Wahlkampf um die nächste Präsidentschaft mutiert. Obwohl die deutsche Übersetzung aus dem Jahr 2017 vergriffen ist und sich das Buch mit der neuen Popularität von Vance einer grossen Nachfrage erfreut, hat der Ullstein-Verlag einen Schlussstrich gezogen: Er wird den Text nicht mehr neu auflegen.

Grund sei der politische Wandel des Autors, schreibt der «Spiegel» unter Berufung auf eine Verlagssprecherin. Zum Zeitpunkt des Erscheinens habe das Buch einen wertvollen Beitrag zum Verständnis des Auseinanderdriftens der amerikanischen Gesellschaft geboten. Zudem habe sich Vance wiederholt von Trump distanziert. «Inzwischen agiert er offiziell an dessen Seite und vertritt eine aggressiv-demagogische, ausgrenzende Politik», so der Wortlaut des Ullstein-Verlags. Deshalb entschied sich das Haus, den Vertrag nicht zu erneuern.

Die Lizenz ging schnell in neue Hände über. Der Verlag YES Publishing soll laut dem «Spiegel» am 15. August eine Neuauflage herausgeben.

Sänger Duke Fakir mit 88 Jahren gestorben

(dpa) Der amerikanische Sänger Duke Fakir, Mitbegründer der legendären Soulgruppe Four Tops, ist tot. Der 88-Jährige starb in seinem Haus in Detroit (Gliedstaat Michigan) an Herzversagen, wie die «New York Times» unter Berufung auf eine Mitteilung seiner Familie berichtete. Der gebürtige Abdul Fakir, als Duke Fakir bekannt, war das letzte noch lebende Original-Mitglied der Four Tops. Zu den grössten Hits des Motown-Quartetts gehörten in den sechziger Jahren Pop-Klassiker wie «Reach Out, I’ll Be There» und «Baby I Need Your Loving».

1990 waren die vier Mitglieder Duke Fakir, Levi Stubbs, Obie Benson und Lawrence Payton in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen worden. Nach Fakirs Tod würdigte die Rock and Roll Hall of Fame in einer Mitteilung auf Instagram die Four Tops als «eine der stärksten Gesangsgruppen aller Zeiten».

Zwischen 1997 und 2008 waren Fakirs drei Sänger-Kollegen gestorben. Er selbst ging weiter auf Tournee und trat noch bis Ende 2023 mit anderen Musikern auf. Er habe sich erst in diesem Jahr offiziell aus dem Musikgeschäft zurückgezogen, teilte Fakirs Familie der Zeitung «Detroit Free Press» mit. Sie trauerten nun um den Wegbereiter, die Ikone und die Musiklegende, hiess es in der Mitteilung.

«Shogun» und «The Bear» erhalten die meisten Emmy-Nominierungen

(dpa) Die Literaturverfilmung «Shogun» und die Kochserie «The Bear: King of the Kitchen» gehen bei den diesjährigen Emmy-Nominierungen mit den meisten Chancen ins Rennen. Die Dramaserie «Shogun», die im Japan des 17. Jahrhunderts angesiedelt ist, führt mit 25 Nominierungen die Liste der Kandidaten an, wie die Schauspieler Tony Hale («Veep») und Sheryl Lee Ralph («Abbott Elementary») per Live-Video verkündeten. «The Bear» erhielt 23 Nominierungen. Schon bei der vergangenen Emmy-Verleihung im Januar hatte «The Bear» mit dem Hauptdarsteller Jeremy Allen White zahlreiche Preise abgeräumt.

Als Schauspieler sind neben Allen White unter anderem Stars wie Jennifer Aniston, Reese Witherspoon, Donald Glover, Idris Elba, Gary Oldman, Jon Hamm, Tom Hollander, Jodie Foster, Brie Larson und Sofia Vergara nominiert. Die Emmy-Preis-Träger sollen bei einer grossen Gala am 15. September bekanntgegeben werden.

Im vergangenen Jahr wurde die Gala wegen eines Doppelstreiks der Schauspieler und Drehbuchautoren vom September auf den darauffolgenden Januar verschoben. Die Auswirkungen der Streiks sind in der Branche nach wie vor zu spüren. So wurden unter anderem deutlich weniger Shows bei den Emmys eingereicht.

(dpa) Der als R. P. S. Lanrue bekannte Musiker Ralph Peter Steitz ist tot. Der Mitgründer der Politrockband Ton Steine Scherben starb am Sonntag in Berlin im Kreis der Familie im Alter von 74 Jahren, wie seine Frau der Deutschen Presse-Agentur in Berlin bestätigte. Zuvor hatte «Die Tageszeitung» berichtet.

Lanrue hatte die Band 1970 mit Rio Reiser gegründet. Ralph Peter Steitz (Lanrue) und Ralph Christian Möbius (Reiser) verband eine Menge. Im hessischen Nieder-Roden liefen sie sich 1966 über den Weg. Lanrue brauchte einen Gitarristen und liess Reiser einen Stones-Song vorspielen. Als Beat Kings und De Galaxis spielten sie Covers und erste eigene Songs.

Die deutsche Kulturstaatsministerin Claudia Roth, eins Managerin der Band, zeigte sich in einer Reaktion sehr traurig und tief getroffen. «Das ist ein grosser Verlust, auch für mich persönlich», sagte die Grünen-Politikerin in einem Statement. «R. P. S. Lanrue war einer der wichtigsten Komponisten und Gitarristen unseres Landes.» Aus der Zusammenarbeit mit Rio Reiser seien Songs entstanden, die den Sound einer ganzen Generation geprägt hätten. «Sie haben mit Ton Steine Scherben eine der politischsten Bands unseres Landes gegründet, die aber ebenso für grosse Kunst stand.» Lanrue habe mehr als fünfzig Jahre Musik gemacht und geprägt und für eine kämpferische Idee der Verbindung von Musik und Politik gestanden. «Die Songs sind zeitlos, sie berühren heute noch genauso, geben Kraft», so Roth.

Der Pionier der Videokunst, Bill Viola, ist tot

(dpa) Der New Yorker Videokünstler Bill Viola ist tot. Er starb am Freitag im Alter von 73 Jahren, bestätigte sein langjähriger Galerist Jim Cohan der Deutschen Presse-Agentur (DPA). Zuvor hatte sein Produktionsstudio bei Instagram einen Beitrag über den Tod veröffentlicht. Violas Frau und langjährige künstlerische Partnerin Kira Perov ist die Leiterin des Studios in Long Beach, Kalifornien. In dem Beitrag heisst es, dass Viola an den Folgen einer Alzheimer-Erkrankung gestorben sei.

Viola war am 25. Januar 1951 im New Yorker Stadtteil Queens geboren worden. Seit ersten Experimenten in den 1970er Jahren gilt er als Pionier der Videokunst. Er beschäftigte sich in seinen Arbeiten mit Zyklen von Leben, Tod und Wiedergeburt. Seine Bilder nannte Viola «visuelle Gedichte». Berühmt wurde unter anderem «Nantes Triptych», ein Triptychon aus drei Video-Bildschirmen, die eine Gebärende, einen im Wasser treibenden verschwommenen Mann und seine Mutter auf dem Sterbebett im Pflegeheim zeigten. 2016 hatte Viola das Werk «Mary» über die Schmerzensmutter Maria als Dauerinstallation für die St.-Pauls-Kathedrale in London geschaffen.

Internationale Ausstellungen seiner Werke fanden viel Beachtung, darunter 2017 auch in Florenz, wo er bereits in den siebziger Jahren gearbeitet hatte, und in den Hamburger Deichtorhallen. Auch das Pariser Grand Palais, das Museum Of Modern Art in New York und die 46. Biennale von Venedig zeigten seine Arbeiten.

Der Galerist Cohan sagte, er sei stets davon beeindruckt gewesen, wie Viola Technologie mit tief empfundener Poesie habe zusammenbringen können. Viola hinterlässt neben seiner Ehefrau zwei Söhne, Blake und Andrei.

(dpa) Der laufende Prozess gegen Alec Baldwin wegen fahrlässiger Tötung einer Kamerafrau ist überraschend eingestellt worden. Die Richterin Mary Marlowe Sommer kam damit am Freitag (Ortszeit) dem Antrag der Anwälte des Hollywood-Stars nach. Die Verteidiger hatten der Staatsanwaltschaft in Santa Fe (New Mexico) Fehlverhalten vorgeworfen.

Baldwin brach im Gericht in Tränen aus. Es kam zu emotionalen Szenen. Der Schauspieler umarmte seine Anwälte und seine Ehefrau, Hilaria Baldwin, die ebenfalls im Gerichtssaal sass. Wenig später verliess er als freier Mann das Gebäude.

In dem seit Dienstag laufenden Prozess ging es um die Frage, ob der 66-jährige Schauspieler bei dem tödlichen Schuss auf eine Kamerafrau am Filmset des Westerns «Rust» 2021 fahrlässig handelte und deshalb ins Gefängnis muss. Der Hauptdarsteller Baldwin hatte bei Proben einen Revolver gezückt, wie vom Regisseur verlangt. Doch statt harmloser Platzpatronen löste sich scharfe Munition. Eine Kugel traf die Kamerafrau Halyna Hutchins (42) und verletzte sie tödlich. Im Falle eines Schuldspruchs drohten Baldwin bis zu 18 Monate Haft.

Baldwins Verteidiger machen nun geltend, dass ihnen die Staatsanwaltschaft wichtige Beweismittel vorenthalten habe. Es geht um eine Reihe von Patronen, die vor wenigen Monaten aufgetaucht waren und die am Freitag in einem Umschlag von der Richterin vor Gericht präsentiert worden waren. Aus Sicht der Verteidiger hätten die Patronen früher in ballistischen Untersuchungen Teil des Verfahrens sein müssen – die Staatsanwaltschaft habe sie aber unterschlagen, erklärte die «New York Times» die Argumentation von Baldwins Anwälten. Es stelle einen wesentlichen Verfahrensfehler des Staates dar, mögliche neue Beweise nicht auch der Verteidigung zur Verfügung zu stellen.

Bushido kündigt Karriereende an

(dpa) Der Rapper Bushido hat erneut eine Abschiedstournee angekündigt. «Es wird nicht nur die letzte Tour, es wird mein offizielles Karriereende», sagte der 45-Jährige in einer Story auf seinem Instagram-Account. «Danach gibt es keine Musik mehr, keine Auftritte, wahrscheinlich auch keine Interviews. Ich ziehe mich zurück», erläuterte er und warb für seine Tour, die im Januar 2026 in Berlin starten soll.

«28 Jahre Karriere – und ich glaube, jetzt ist es auch an der Zeit, einfach mal auf Wiedersehen zu sagen, und deswegen wirklich diesmal ganz offiziell, vorher hatten wir nur so mit dem Gedanken gespielt, jetzt 2026 im Januar die letzte Tour, das grosse Karriereende», führt Bushido, mit bürgerlichem Namen Anis Mohamed Ferchichi, aus.

Bushdio lebt mit seiner Frau Anna-Maria Ferchichi und den gemeinsamen Kindern in Dubai. Im März 2024 hatte er nach einer längeren Konzertpause seine «König für immer!»-Tour in Berlin gestartet. Zuvor hatte Bushido geschrieben, dies werde seine letzte Tour. Im Mai kam sein jüngstes Album, «König für immer», heraus.

Schauspielerin Shelley Duvall mit 75 Jahren gestorben

ela. Die amerikanische Schauspielerin Shelley Duvall, bekannt aus «The Shining» und «Annie Hall», ist tot. Sie starb am 7. Juli, ihrem 75. Geburtstag. Duvall erlag in ihrem Haus in Blanco im amerikanischen Gliedstaat Texas im Schlaf den Komplikationen einer Diabetes-Erkrankung, wie ihr Lebenspartner Dan Gilroy gegenüber Medien sagte.

«Alf»-Star Benji Gregory mit 46 Jahren gestorben

(dpa) Der US-Schauspieler Benji Gregory, der in den 1980er Jahren in der Fernsehserie «Alf» als Brian Tanner zum Kinderstar wurde, ist mit 46 Jahren gestorben. Er sei bereits am 13. Juni auf dem Parkplatz einer Bank in Peoria im Gliedstaat Arizona tot in seinem Auto gefunden worden, sagte seine Schwester dem Portal «TMZ». Auch die «New York Times» und andere amerikanische Medien berichteten über den Todesfall.

Die Familie vermute, dass er in dem Wagen eingeschlafen und angesichts der hohen Temperaturen an einem Hitzschlag gestorben sei, schrieb sie zudem auf Facebook. Sein Assistenzhund Hans sei ebenfalls leblos in dem Fahrzeug entdeckt worden. Gregory hatte nach Angaben seiner Schwester mit einer bipolaren Störung sowie Depressionen zu kämpfen und litt an einer Schlafstörung.

Vermutlich sei er am Abend zuvor zu der Bank gefahren, um etwas einzuzahlen, sei aber gar nicht aus dem Auto gestiegen. Der Sender KABC und die Zeitung «USA Today» berichteten unter Berufung auf die Gerichtsmedizin des Bezirks Maricopa, dass die Todesursache noch nicht feststehe.

Gregory spielte in der Sitcom «Brian» den Sohn der Familie Tanner. Diese nimmt den Ausserirdischen Alf bei sich auf, nachdem er mit seinem Raumschiff versehentlich in deren Garage gekracht ist. Das Zottelmonster vom Planeten Melmac bringt das Leben der Tanners mächtig durcheinander, ausserdem trachtet Alf (ausserirdische Lebensform) nach deren Kater Lucky, denn Katzen sind seine Lieblingsspeise. Zu seinem Markenzeichen zählten auch jede Menge freche Sprüche. Auf Deutsch wurde der Satz «Null Problemo!» legendär.

Die Serie lief beim Sender NBC von 1986 bis 1990 in 102 Folgen und wurde auch in Deutschland zum TV-Hit. Gregory war acht Jahre alt, als er in die Rolle des Brian schlüpfte.

Zwar wirkte er später noch in anderen Serien wie «The A-Team», «Punky Brewster» oder «Amazing Stories» mit, der grosse Erfolg stellte sich aber nicht ein. Laut dem Branchenportal «imdb.com» war er auch zeitweise im Wetterdienst der US Navy beschäftigt.

«Titanic»- und «Avatar»-Produzent Jon Landau ist tot

(dpa) Der Hollywood-Produzent Jon Landau ist tot. Er wurde 63 Jahre alt. Der US-Amerikaner hatte mit dem Regisseur James Cameron den Spielfilm «Titanic» (1997) produziert und dafür einen Oscar bekommen. Später produzierte er unter anderem den Science-Fiction-Film «Avatar» (2009) und dessen Fortsetzungen. Sowohl «Titanic» als auch «Avatar» und dessen Nachfolger «Avatar: The Way of Water» waren kommerziell extrem erfolgreich.

Seine Familie teilte den Tod am Samstag mit, wie mehrere US-Medien berichteten. Zudem gab Alan Bergman von Disney Entertainment, das hinter den «Avatar»-Filmen steht, Landaus Todesfall in einer Mitteilung bekannt.

«Jon war ein Visionär, dessen aussergewöhnliches Talent und Leidenschaft einige der unvergesslichsten Geschichten auf der Leinwand zum Leben erweckt haben. Seine bemerkenswerten Beiträge zur Filmindustrie haben unauslöschliche Spuren hinterlassen, und wir werden ihn schmerzlich vermissen. Er war ein berühmter und erfolgreicher Produzent, aber ein noch besserer Mensch und eine wahre Naturgewalt, die alle um ihn herum inspirierte», würdigte Bergman Landau in der Mitteilung, aus der mehrere Medien zitierten.

James Cameron: Landau verbreitete Wärme und Freude am Filmemachen

James Cameron, mit dem Landau zusammen die Produktionsgesellschaft Lightstorm Entertainment leitete, hob gegenüber dem Branchenportal «Deadline» ebenfalls Landaus persönliche Qualitäten hervor. Landau sei «unbeugsam, fürsorglich, integrativ, unermüdlich, einfühlsam und absolut einzigartig» gewesen. «Er produzierte grossartige Filme, nicht indem er Macht ausübte, sondern indem er Wärme und Freude am Filmemachen verbreitete. Er hat uns alle inspiriert (. . .). Ich habe einen lieben Freund und meinen engsten Mitarbeiter verloren, mit dem ich 31 Jahre lang zusammengearbeitet habe.»

Die Schauspielerin Zoe Saldana, die an den «Avatar»-Filmen mitwirkt, gedachte Landaus auf Instagram. «Deine Weisheit und Unterstützung haben so viele von uns geprägt», schrieb die 46-Jährige unter anderem.

Der dritte «Avatar»-Film soll im Dezember 2025 in die Kinos kommen, 2029 soll «Avatar 4» folgen und zwei Jahre später «Avatar 5». Die drei Kinostarts waren im vergangenen Jahr wegen des Doppelstreiks von Autoren und Schauspielern in Hollywood verschoben worden.

Ermittlungen gegen französischen Regisseur Jacquot

(dpa) Gegen den französischen Regisseur Benoît Jacquot ist ein Ermittlungsverfahren wegen sexualisierter Gewalt eingeleitet worden. Ihm wird unter anderem die Vergewaltigung der Schauspielerinnen Julia Roy und Isild Le Besco vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Paris mitteilte.

Jacquot gilt als einer der bekanntesten Regisseure Frankreichs («Schule des Begehrens»). Der 77-Jährige wurde schon zuvor von der Schauspielerin Judith Godrèche des Missbrauchs einer Minderjährigen unter 15 Jahren beschuldigt. Sie löste mit ihren Aussagen Anfang des Jahres eine neue MeToo-Debatte über sexualisierte Gewalt in der Filmbranche aus.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun unter anderem wegen Vergewaltigung, sexueller Übergriffe und Vergewaltigung einer Minderjährigen, allerdings nur in Bezug auf Roy und Le Besco. Die Vorfälle sollen sich zwischen 1998 und 2019 zugetragen haben.

Das jetzt eingeleitete Verfahren könnte zu einem Strafprozess führen, falls die Ermittlungsrichter am Ende ausreichend Beweise gegen den Filmemacher sehen. Andernfalls könnten sie das Verfahren einstellen.

Jacquot wurde derweil unter richterliche Aufsicht gestellt: Er darf zum Beispiel nicht als Regisseur arbeiten und keinen Kontakt zu Minderjährigen haben.

Drehbuchautor und Oscar-Preisträger Robert Towne ist tot

(dpa) Der Oscarpreisträger Robert Towne, einer der gefragtesten Drehbuchautoren Hollywoods, ist tot. Der gebürtige Kalifornier, der die Vorlagen für Filme wie «Chinatown», «Tequila Sunrise» oder «Mission: Impossible» lieferte, sei am Montag «friedlich» im Beisein seiner Familie gestorben, teilte seine Sprecherin Carri McClure mit. Er wurde 89 Jahre alt.

Als sein berühmtestes Werk gilt das Drehbuch für den Kriminalfilm «Chinatown» (1974) um Macht, Korruption und Affären im Los Angeles der 1930er Jahre. Roman Polanski führte Regie, Jack Nicholson und Faye Dunaway waren die Hauptdarsteller. Der Film holte elf Oscar-Nominierungen, doch als einziger der Nominierten gewann Towne die Trophäe für das Original-Drehbuch.

Towne schrieb mehrere Drehbücher für Filme mit Tom Cruise, darunter «Tage des Donners», «Die Firma» und «Mission: Impossible». Auch mit Warren Beatty («Shampoo», «Der Himmel soll warten») und Jack Nicholson arbeite er mehrmals zusammen. Towne wurde auch angeheuert, um Drehbüchern den letzten Schliff zu geben, etwa bei der Produktion von Klassikern wie «Bonnie und Clyde» und «Der Pate».

Der Autor trat ebenfalls als Regisseur hinter die Kamera. Mit Mel Gibson, Michelle Pfeiffer und Kurt Russell drehte er den Actionfilm «Tequila Sunrise» (1988). Für das Einwanderer-Drama «Ask the Dust» holte er 2006 Stars wie Salma Hayek, Colin Farrell und Donald Sutherland vor die Kamera.

Oscar-Nominierung unter Pseudonym

Neben seinem Oscar-Triumph mit «Chinatown» hatte Towne drei weitere Oscar-Chancen mit den Drehbüchern für «Das letzte Kommando», «Shampoo» und für «Greystoke – Die Legende von Tarzan, Herr der Affen». Towne hatte mehrere Jahre an dem Skript für die Tarzan-Komödie geschrieben, sich dann aber mit den Produzenten überworfen. Er zog seinen Autorennamen zurück und gab im Abspann des Films stattdessen den Namen seines Hundes – «P.H. Vazak» – ein. Unter diesem Pseudonym war Towne 1985 im Oscar-Rennen. Der Preis ging am Ende an das Drehbuch für «Amadeus».

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