«MEINE TOCHTER WILL NIE MEHR AN EIN SPIEL»: PYRO-EKLAT AN CUPSPIEL

Wüste Szenen auf der Schützenwiese. Servette-Chaoten stürmten nach Spielschluss beim Cuphalbfinal den Rasen und warfen Fackeln in Richtung Tribüne. FCW-Protagonisten verurteilen das Ganze scharf.

Erstmals seit 2001 steht Servette wieder in einem Cupfinal. Anstatt den grossen Erfolg zu feiern, wussten einige Chaoten unter den Genfer Fans aber nichts Besseres als den Rasen auf der Schützenwiese zu stürmen. Zwei vermummte Servette-Anhänger schmissen zudem Pyrofackeln, wovon eine in Richtung Familientribüne flog.

Ein News-Scout war im Stadion vor Ort mit seiner Tochter und erlebte die Pyrowürfe: «Man konnte genau sehen, wie mindestens eine Person getroffen wurde. Es ist ein Wunder, dass nichts passiert ist.» Dass das gegnerische Team ihre Fans anschliessend auch noch gefeiert habe in der Kurve, sei ein Armutszeugnis. «Meine Tochter hatte grosse Angst, will nun deswegen nie mehr an einen Match», so der Familienvater.

«So was gehört sich nicht»

Dass es keine Verletzte gegeben haben soll, bestätigte auch Winti-Profi Remo Arnold nach dem Spiel. «Wichtig ist, dass am Ende nichts passiert ist», sagte der Verteidiger. Nach dem Match hatte er Kontakt mit den eigenen Fans und erkundigte sich, was genau passiert sei.

Die Fackelwürfe hatte Arnold selbst nicht gesehen. «Aber so was gehört sich nicht. Sie haben gewonnen, dann könnte man das Ganze auch mit mehr Klasse herunterspielen», meinte er.

Servette-Coach lässt das Ganze kalt

Neben dem Einsatz einiger Spieler hatte auch Winterthur-Coach Patrick Rahmen Anteil daran, dass die Situation nicht völlig eskalierte. Anhänger beider Ultras standen zwischenzeitlich nur wenige Meter voneinander auf dem Platz. Rahmen griff schlichtend ein und half mit, die Chaoten wieder vom Platz zu vertreiben. «Ich habe ihnen gesagt, sie sollen zurückgehen. Das schadet dem Fussball und bringt nichts», so der FCW-Trainer.

Er habe auch den eigenen Fans gesagt, sie sollen nicht auf die Provaktionen der Genfer Anhänger reagieren. «Servette soll das mit ihren Fans ausmachen, das ist schade für so einen Halbfinal», so Rahmen.

Servette-Coach René Weiler hatte das Ganze nicht mitbekommen und wurde erst von 20 Minuten über den Fan-Eklat aufgeklärt. «Diese Nacht haben sie auch bei uns um drei Uhr morgens Feuerwerk gezündet. Auch das hat mich nicht gross interessiert. Das ist halt Fussball», sagte Weiler und wollte die Angelegenheit nicht weiter kommentieren. Der News-Scout, der die wüsten Szenen live mit seiner Tochter miterlebte, meinte dazu: «Diese Relativierung ist nur peinlich.»

2024-04-28T18:44:07Z dg43tfdfdgfd