NACH KRISTOFFERSEN-ATTACKE: JETZT SPRECHEN DIE KLIMAAKTIVISTEN

Kurz vor der Entscheidung des Weltcup-Slaloms in Gurgl sorgten Klimaaktivisten mit einer Protestaktion für eine Unterbrechung. Henrik Kristoffersen flippte aus, die Aktivisten erklären ihre Aktion. 

Beim Ski-Weltcup-Slalom im österreichischen Gurgl sorgten am Samstag mehrere Klimaaktivisten kurz vor der Entscheidung des Rennens für eine Unterbrechung. Sie liefen in den Zielbereich und beschmierten den Schnee mit orangener Farbe. Die Polizei reagierte erst mit Verzögerung, dann aber entschlossen. Ein Aktivist wurde aus dem Zielbereich getragen. Die Personalien der Personen wurden aufgenommen. 

Anschliessend wurde der Bereich von der Farbe gesäubert – solange mussten die verbliebenen Fahrer am Start auf ihren zweiten Durchgang warten. Darunter auch Loïc Meillard, der ausschied. Fans quittierten die Aktion mit Buh-Rufen. Ski-Star Henrik Kristoffersen war ausser sich vor Wut und attackierte die Eindringlinge. Gegenüber dem norwegischen TV sagte er: «Es sind verdammte Idioten.» Weiter meinte er, dass er die Aktivisten nochmals geschlagen hätte, wenn er die Chance dazu gehabt hätte.

«Wir machen das auch nicht gern»

Und die Klimaaktivsten von der «Letzten Generation»? Diese verteidigten ihre Aktion. Gegenüber dem ORF sagte Aktivistin Vroni: «Uns geht es nicht um die Sportler, auch nicht um die Fans. Wir nutzen diese Plattform, um zu zeigen, dass wir auf eine Klima-Katastrophe zusteuern.» Aktivist Emil ergänzte: «Ich würde gerne in 30 Jahren noch Ski fahren können. Und ich würde gerne, wenn ich Kinder habe, mit denen noch Skifahren.» Aber er sehe, wie die Gletscher wegschmelzen würden. 

Beide hielten fest, dass sie Farbe verwendet hätten, die abbaubar sei. Dass Fahrer und Fans wütend auf sie sind, können sie verstehen: «Wir machen das auch nicht gern, aber es kommt aus der Situation, dass wir nicht wissen, was wir sonst machen sollen.» Auf Social Media veröffentlichte die «Letzte Generation Österreich» zudem ein Video, in welchem sie sich direkt an Kristoffersen richteten. Das Video startet mit den Worten: «Lieber Henrik Kristoffersen.» In der Folge wiederholte eine Aktivistin die TV-Worte. 

«Die Polizei war zu weit weg»

FIS-Renndirektor Markus Waldner gab Fehler zu. «Es war eine sehr überraschende Aktion. Wir waren nicht vorbereitet», meinte er nach der Aktion der Klimaaktivisten. «In Zukunft müssen wir uns besser aufstellen.» Die Polizei sei zu weit weg gewesen. Und weiter: «Es kann nicht sein, dass dann die Norweger die Aktivisten rausziehen. Positionsmässig müssen wir uns besser aufstellen.» 

Sieger Manuel Feller meinte: «Ich habe zuerst nur am Bildschirm gesehen, wie der Henrik voll eskaliert ist.» Er fügte an: «Es ist wichtig, dass es Leute gibt, die sich für sowas einsetzen. Aber ein bisschen leben müssen wir auch noch. Dass wir im Allgemeinen schauen müssen, dass wir etwas ändern, ist logisch. Aber ich glaube, der Skisport macht das schon sehr gut.»  

2023-11-19T14:49:35Z dg43tfdfdgfd