OLYMPISCHES EKEL-WASSER: «KRANK WIRD MAN ERST NACH DEM RENNEN»

Die Wasserqualität in der Seine gibt im Vorfeld der Olympischen Spielen zu reden. Triathlon-Legende Nicola Spirig sieht die Sache nicht so eng.

Die Olympischen Spiele stehen vor der Türe. In 32 Disziplinen messen sich Athletinnen und Athleten aus aller Welt und buhlen um die begehrten Olympia-Medaillen. Vor den Spielen sorgt ein Thema für besonders viel Gesprächsstoff: der Fluss Seine.

Denn erst drei Wochen bevor der erste Wettkampf im Wasser des Flusses stattfinden soll, wurde die Wasserqualität als ausreichend eingestuft. Bisher stellten krankheitserregende E. coli Bakterien die Veranstalter vor Probleme. Sollte sich die Situation zum Schlechteren entwickeln, droht, dass das Schwimmen aus dem Triathlon gestrichen werden müsste.

Keine Bedenken auf Schweizer Seite

Ein Thema, mit dem sich die Schweizer Triathletin Julie Derron nicht beschäftigt. «Das ist überhaupt nicht in meinem Kopf. Ich rechne damit, dass wir schwimmen und so einen Triathlon absolvieren können», sagte die 27-Jährige gegenüber von 20 Minuten.

Sie sei bereits im Vorjahr an einem Wettkampf in Paris in der Seine geschwommen, so die Zürcherin, die zum ersten Mal an Olympia teilnehmen wird. «Von aussen hat es nicht schlimm ausgesehen, darum habe ich auch keine Bedenken, sollte ich einen Schluck Wasser erwischen», meinte Derron, die bei den Spielen von Tokyo 2021 Ersatzathletin war. Damals war Nicola Spirig noch im Team, in Paris wird die Olympiasiegerin von 2012 nur noch als Zuschauerin dabei sein.

«Für den Wettkampf spielt es keine Rolle»

Auch sie sieht die Wasserproblematik als relativ harmlos. «Triathleten sind hart im Nehmen. Es ist nicht das erste Mal, dass wir in ekligem Wasser schwimmen», so Spirig gegenüber 20 Minuten. Und was solle schon passieren?

«Für den Wettkampf spielt es keine Rolle. Man wird erst nach dem Rennen krank», meinte die Olympiasiegerin von London. Es sei zwar sehr unangenehm, aber nicht lebensbedrohlich. «Man kann die Entscheidung sowieso nicht beeinflussen und wenn der Veranstalter grünes Licht gibt, schwimmst du», so die heute 42-Jährige. Und wie bereitet man sich auf eine solche Situation vor?

Sogar ein Vorteil für die Schweiz?

«Du fokussiert dich auf Variante A vor, die sehr wahrscheinlich eintreten wird. Für Variante B und C bereitest du dich dann vor», so Spirig, die zwei Olympiamedaillen im Palmares hat. Für den Fall, dass das Schwimmen wegfalle, packe man einfach ein anderes Paar Laufschuhe ein.

Für die Schweiz wäre es sogar eher ein Vor- als Nachteil, sollte das Schwimmen wegfallen, so die heute 42-Jährige zu 20 Minuten. «Niemand aus dem Team (Anm. d. Red. Julie Derron, Cathia Schär, Max Studer und Adrien Briffod) kommt als Erstes aus dem Wasser. Sie haben alle die Stärken auf dem Rad oder dem Laufen.»

2024-07-22T16:16:15Z dg43tfdfdgfd