PYRO-EKLAT IN FRANKREICH – DIESES MAL WERFEN SPIELER BRENNENDE FACKELN AUF DIE TRIBüNE

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Wüste Szenen in der zweiten französischen Liga: Weil Troyes vor dem zweiten Abstieg in Serie steht, brannten bei einigen Fans die Sicherungen durch. Kurz vor Ende des Spiels zwischen dem Tabellen-17. und Schlusslicht Valenciennes flogen mehrere brennenden Fackeln aus dem Heimblock aufs Feld. Vorerst unterbrach der Schiedsrichter die Partie für 15 Minuten, doch als weitergespielt werden sollten, sorgte ein Teil des Troyes-Anhangs für einen erneuten Unterbruch.

Wie am letzten Wochenende im Schweizer Cup-Halbfinal zwischen Winterthur und Servette wurden nun auch einige der Fackeln auf die Tribüne geworfen – aber nicht von den Fans, sondern von den Spielern selbst. Die Partie wurde beim Stand von 1:1 endgültig abgebrochen, womit die Übeltäter im Publikum wohl selbst dafür gesorgt haben, dass der Abstieg nicht mehr abzuwenden ist. Wird die Partie als Forfait-Niederlage für Troyes gewertet oder bekommt der Klub Punkte abgezogen, wäre der Rückstand aufs rettende Ufer nicht mehr aufzuholen.

Der Verein verurteilte die Aktion «einer Minderheit der Fans» nach der Partie vom Freitagabend und erklärte: «Die Enttäuschung der Fans entschuldigt oder mildert dieses Verhalten nicht, und wir warten nun auf die Entscheidungen der Fussballbehörden.» Zum ebenso gefährlichen Verhalten einiger Profis bezog Troyes keine Stellung.

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Die Wut der Fans galt nicht ausschliesslich dem eigenen Team, sondern auch den Besitzern von Manchester City. Der City Football Group, die mehrheitlich in den Händen von Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan aus den Vereinigten Arabischen Emirate ist, gehört der ES Troyes AC seit 2020 an. Wirklich Erfolg brachte die neue Geldquelle dem Klub aus dem Nordosten Frankreichs aber nicht. Zwar schaffte Troyes im ersten Jahr den Aufstieg in die Ligue 1, drei Saisons später steht er aber vor dem Gang in die drittklassige National 1. In der Partie gegen Valenciennes waren daher auch ironische «Merci City»-Rufe zu vernehmen.

Unter anderem sorgte die Tatsache, dass viele der jungen und teuren Einkäufe kaum für Troyes gespielt haben, für Unmut. So zum Beispiel Rekordeinkauf Savio, der im Sommer 2022 für 6,5 Millionen Euro kam, zunächst aber an PSV Eindhoven und nach dem Abstieg aus der Ligue 1 an Partnerklub Girona verliehen wurde. Nun soll er vor einem Wechsel zu Manchester City stehen, ohne je für Troyes im Einsatz gestanden zu haben. Anders als im Falle von Girona, das am Samstagabend gerade die erste Champions-League-Teilnahme der Vereinsgeschichte klargemacht hat, hat sich die Zugehörigkeit zur City Football Group bisher alles andere als ausgezahlt. (nih)

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