«ZVEREV WURDE BESTOHLEN»: DEUTSCHE TOBEN NACH SCHIRI-FEHLER

Im Final des French Open sorgte ein Fehlentscheid für grosse Diskussionen. Verlierer Alexander Zverev nimmts sportlich.

Im Final des French Open sorgte ein Fehlentscheid für grosse Diskussionen. Verlierer Alexander Zverev nimmts sportlich.

Es war eine bittere Final-Niederlage für Alexander Zverev beim French Open. In einem epischen Finalspiel musste sich der Deutsche nach fünf Sätzen Carlos Alcaraz geschlagen geben.

Im fünften Satz beim Stand von 1:2 und 40:15 für Zverev unterlief dem Stuhlschiedsrichter ein kapitaler Fehler. Alcaraz schlug zum zweiten Mal auf, der Linienrichter sah den Ball draussen. Umpire Renaud Lichtenstein korrigierte den Entscheid jedoch und gab dem Spanier einen neuen ersten Service. Dies, weil er den Abdruck des Balles noch minimal im Feld sah. Ein Fehlentscheid, wie die Hawk-Eye-Bilder später bewiesen.

«Skandal-Szene mit fatalen Folgen»

In Deutschland ist man dementsprechend frustriert. Die «Bild» berichtet von einer «Skandal-Szene». «Sport1» schreibt von einem «Schiri-Fehler mit fatalen Folgen für Zverev.» Auf X äussern zahlreiche Fans ihren Unmut. Viele schreiben davon, dass Zverev «bestohlen» wurde. «Diese Szene wird er wohl sein Leben lang nicht mehr vergessen», schreibt ein User.

Keine Ausrede für Niederlage

Der 27-jährige Deutsche machte nach seiner Final-Niederlage kein grosses Drama um die Entscheidung des Schiedsrichters. Diese sei zwar «frustrierend» gewesen. «Am Ende des Tages ist es natürlich ein Riesenunterschied, ob du 1:3 im fünften Satz hinten bist oder es 2:2 steht und dann der Match noch mal offen ist. Aber es ist, wie es ist. Schiedsrichter sind auch nur Menschen – und die machen Fehler», sagte Zverev nach der Partie. Er betonte aber auch: «In Situationen wie dieser hofft man, dass es keine Fehler gibt.»

Alcaraz brachte nach der Szene seinen Aufschlag zum 3:1 durch und gewann wenig später den fünften Satz und damit auch das Turnier. Es habe «viele unglückliche Momente» gegeben, meinte Zverev. Die Situation wolle er aber nicht als Ausrede für die zweite Niederlage in seinem zweiten Grand-Slam-Final nach 2020 nutzen: «Carlos hat im vierten und fünften Satz besser gespielt. Ich finde auch, dass er verdient gewonnen hat.»

Noch kein Hawk-Eye beim French Open

Anders als bei den anderen Grand-Slam-Turnieren werden beim French Open keine technischen Hilfsmittel zur Ballverfolgung benutzt. Beim US Open, Australien Open, in Wimbledon und bei vielen anderen Turnieren hat das sogenannte Electronic Line Calling, auch Hawk-Eye genannt, die Linienrichter bereits abgelöst. Der Aus-Ruf ertönt automatisiert. Der Grund dafür, dass das Hawk-Eye in Roland Garros fehlt: Auf Sandplätzen sieht man den Abdruck des Balles von blossem Auge – oder eben auch nicht.

Solche Fehlentscheide gehören spätestens ab nächstem Jahr definitiv der Vergangenheit an. Das Hawk-Eye-System soll auf der ATP-Tour ab 2025 flächendeckend eingesetzt werden.

2024-06-10T08:15:04Z dg43tfdfdgfd