Der FC Bayern ringt Bayer Leverkusen im Achtelfinale der Champions League nieder und stellt die alte Hierarchie im deutschen Fußball wieder her. Eine Szene wird dabei zum Symbol der Dominanz.
Die bayerische Vendetta. Der FC Bayern stellt das Gleichgewicht im deutschen Fußball wieder her und bezwingt den aufmüpfigen Thronrüttler aus dem Rheinland. Auf der größten Bühne, der Champions League, zeigt der Rekordmeister, wer die Nummer eins im Land ist. 3:0 Im Hinspiel, 2:0 im Rückspiel. 5:0 in Summe.
Die Bayern knacken ihre neue Nemesis. Anderthalb Jahre sorgte Bayer Leverkusen für ein Beben an der Isar. Meisterschale, DFB-Pokal, insgesamt sieben Spiele blieb die Werkself im direkten Duell mit den Bayern ungeschlagen – seitdem Xabi Alonso das Sagen in Leverkusen hatte.
Der Ex-Bayern-Star schien den Bayern-Code geknackt zu haben. Weder Julian Nagelsmann, noch Thomas Tuchel gelang ein Dreier im Duell mit Alonso. Auch Kompany scheiterte in drei Versuchen.
So blieben trotz der souveränen Tabellenführung in der Bundesliga Zweifel, ob die Münchner tatsächlich die alte Hierarchie wiederhergestellt haben. Und als die Zweifel am größten waren und manch einer sogar die Leverkusener zum Favoriten des Königsklassen-Gipfeltreffen ernannte, schlugen die Bayern zurück.
Der FC Bayern war bereit für Bayer Leverkusen. In jeder einzelnen Sekunde der insgesamt 180 Minuten (plus Nachspielzeit) waren die Münchner das bessere Team. Pure Dominanz.
Egal, was Alonso versuchte, welchen Kniff oder Trick er probierte, die Münchner waren vorbereitet. Sie hatten die richtige Antwort.
Die Münchner wurden von Kompany perfekt auf die beiden Duelle vorbereitet. In München gab es eine Gala, Leverkusen ging in der Allianz Arena chancenlos unter.
Das Rückspiel in der BayArena sollte eine andere Aufgabe werden. Die Werkself hatte nichts mehr zu verlieren, die Bayern hingegen alles.
Doch wer an ein Wunder glaubte, der sollte schnell realisieren, dass die Bayern auch in diesem Spiel auf alles vorbereitet waren.
Man hatte in den ersten 45 Minuten vielmehr den Eindruck, die Münchner spielen mit ihrem Gegner. Zu jeder Zeit bereit, einen Gang höherzuschalten.
Das geschah dann nach der Pause. Die Bayern kamen mit einer unglaublichen Wucht aus der Kabine. Sie hätten das 0:0 verteidigen können, doch sie wollten die schnelle Entscheidung. Harry Kane bescherte diese, Leverkusen war überrumpelt.
Die Werkself vom Bayer-Kreuz spielte an diesem Abend nicht schlecht, sie kämpfte aufopferungsvoll gegen das Ausscheiden und gab sich auch nach dem 0:1 nicht verloren.
Doch der Unterschied der beiden Mannschaften wurde immer deutlicher. Eine Szene war symptomatisch.
Kimmich spielt einen Standard schnell aus, Gnabry gibt den vermeintlich zu langen Ball nicht auf, Goretzka ist hellwach und kommt zur Hilfe, hat dann die Übersicht und das Ballgefühl für den Chipball auf Kane. Der weiß blind, dass Davies aufgerückt und in den Strafraum geeilt ist. Die direkte No-Look-Weitergabe landet passgenau vor dessen Füßen.
Die Leverkusener sind in jedem Augenblick eine Millisekunde zu spät, etwas zu weit weg, nicht so wach, nicht so energisch. Das 2:0, es ist der endgültige Todesstoß.
Die Bayern wollten gar weitermachen, das nächste Tor schießen, und das nächste Tor, und das nächste Tor. Ihr persönlicher Rachefeldzug. Leverkusen blieb aber von weiteren Stichen verschont.
Der pure Wille, die Leidenschaft, der Einsatz, die Abgezocktheit. All das setzt den FC Bayern in dem Achtelfinal-Duell von Bayer Leverkusen ab. Sie waren bereit für die Aufgabe und haben die fußballerische Weltordnung wieder hergestellt.
2025-03-12T09:27:20Z