ERLEICHTERT üBER GEPLATZTES BRUDERDUELL: CHRIS BALTISBERGER: «DAS HäTTE GEGEN MEINE WERTE VERSTOSSEN»

ZSC-Stürmer Chris Baltisberger liebt die Playoffs mit all ihren Facetten. Doch ein Duell gegen seinen Bruder Phil wäre für ihn schwierig geworden. Und so ist er froh, dass Kloten der Gegner ist.

Bis am Montagabend gab es für die ZSC Lions zwei mögliche Playoff-Optionen. Entweder treffen sie auf Kloten oder die SCL Tigers. ZSC-Stürmer Chris Baltisberger (33) hat dieser Entscheidung entgegengefiebert und ist glücklich, dass es der Kantonsrivale ist, nachdem sich dieser in der Play-In-Serie gegen Ambri durchgesetzt hat. Denn wären die SCL Tigers zum Gegner geworden, hätte dies für Chris Baltisberger ein Duell gegen seinen seit dieser Saison für die Emmentaler spielenden Bruder Phil (29) bedeutet.

Damit hätte er seine liebe Mühe gehabt, wie Chris Baltisberger offen zugibt. «Ich bin wirklich froh, dass wir in den Viertelfinals nicht auf die SCL Tigers treffen, denn ich wollte nicht gegen meinen Bruder spielen. Das hätte ich als komisch empfunden, dann wäre ich vermutlich auch etwas gehemmt gewesen, was das aggressive Spiel anbelangt. Das hätte fast schon gegen meine Werte verstossen», verrät der ZSC-Routinier.

Respekt vor Klotens Widerstandsfähigkeit

Denn einerseits ist er ein ausgeprägter Familienmensch, der seinen jüngeren Bruder über alles liebt. Gemeinsam feierten die Baltisbergers mit dem ZSC drei Meistertitel. Andererseits ist Chris Baltisberger auch ein Aggressivleader des Titelverteidigers und nicht dafür bekannt, seine Gegenspieler zu schonen – schon gar nicht in den Playoffs. Wäre es zum Bruderduell gekommen, dann hätte er einen inneren Konflikt austragen müssen.

«Dass es zu ZSC gegen Kloten kommt, ist doch auch für das Zürcher Eishockey schön», findet er. Er hat aber bei aller Freude darüber auch gehörigen Respekt vor dem Rivalen aus dem Zürcher Unterland. Und dies nicht nur, weil der ZSC seit Klotens Wiederaufstieg 2022 sechs von zwölf Derbys verloren hat. «Kloten musste in dieser Saison einige Widerstände überwinden, das schweisst eine Mannschaft zusammen, macht sie stark und gefährlich», sagt der ZSC-Publikumsliebling.

Nur aufgeschoben, nicht aufgehoben?

Natürlich will Chris Baltisberger mit dem ZSC weiterkommen. Und wenn die Viertelfinals für die Familie Baltisberger perfekt laufen sollen, dann müsste sich zugleich auch Phil Baltisberger mit Langnau gegen Lausanne durchsetzen. In diesem Fall käme es dann doch noch zum Bruderduell – auf Stufe Halbfinal. Chris Baltisberger dazu: «Wenn es dann wirklich so kommt, dann wäre das für uns voll okay. Ich wollte einfach nicht im Viertelfinal gegen ihn spielen.»

2025-03-13T08:33:32Z