Mit harten Worten attackiert Fabio Capello den spanischen Erfolgstrainer Pep Guardiola. In einem Interview mit «El Mundo» machte der 78-jährige ehemalige italienische Star-Trainer seinem Unmut Luft.
Sportlich läuft es für Pep Guardiola in dieser Saison überhaupt nicht. In der Premier League belegt der englische Serienmeister Manchester City nur den fünften Platz und in der Champions League verpasste er in den Playoffs gegen Real Madrid das Achtelfinale. Doch nicht nur leistungsmässig musste der spanische Erfolgstrainer zuletzt viel Kritik einstecken. Einem passt Guardiola auch menschlich so gar nicht: Fabio Capello.
Schon im Dezember kritisierte die 78-jährige Trainerlegende Guardiola scharf. In einem Gespräch mit «El Mundo» wütet der Italiener nun: «Wissen Sie, was ich an Guardiola nicht mag? Seine Arroganz.» Der Champions-League-Sieg mit City sei der Einzige gewesen, bei dem er in entscheidenden Spielen nichts Verrücktes probiert habe.
«Aber in all den Jahren, in Manchester und München, wollte er an entscheidenden Tagen immer der Hauptdarsteller sein. Er hat Dinge geändert und erfunden, um sagen zu können: ‹Nicht die Spieler gewinnen, sondern ich›», sagt Capello. Er ist der Meinung, dass «diese Arroganz ihn mehrere Champions-League-Titel gekostet» habe.
Guardiolas Spielstil, den Ballbesitzfussball, bezeichnet Capello als «Katastrophe» und «langweilig». «Warum sollte man sich 90 Minuten lang Pässe und Querpässe ansehen, ohne Kampf, ohne Laufarbeit?», erzählt der Italiener. «Alle haben zehn Jahre lang versucht, ihn zu kopieren.» Das habe den italienischen Fussball ruiniert.
Seine erfolgreichste Zeit als Trainer erlebte Capello bei der AC Milan. 1991/92 wurde er ungeschlagen italienischer Meister und blieb 58 Spiele in Folge ohne Niederlage, immer noch Rekord in der Serie A. 1994 gewann der Italiener mit den Rossoneri die Champions League.
Schon als Spieler mochte der 32-fache italienischen Nationalspieler den Spanier Guardiola nicht. Als Roma-Coach trainierte er den heute 54-Jährigen in ihrer gemeinsamen Zeit Anfang der 2000er-Jahre. Guardiola sei nur auf dem Spielfeld «herumstolziert». «Er kam, um mir zu sagen, wie ich meinen Job machen sollte, und ich sagte ihm ‹Lauf eine Runde, dann können wir reden›», erinnert sich Capello.
2025-03-12T18:09:48Z