Der Abgang von FCB-Rekordspieler Fabian Frei sorgt für Aufsehen. Daniel Stucki, Sportchef des FC Basel, spricht nun darüber.
Nach 543 Spielen ist die Geschichte von Fabian Frei und dem FC Basel zu Ende. Der 35-Jährige verlässt Rotblau und wechselt zum FC Winterthur. Der Transfer sorgt für Schlagzeilen, die Kritik vieler FCB-Fans ist riesig. Nun kommen immer mehr Details ans Licht. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Wie kam es zum Wechsel?
Fabian Frei hatte keine sportliche Perspektive mehr, FCB-Trainer Fabio Celestini konnte ihm nicht mehr viele Einsatzminuten versprechen. Frei stand im ersten Spiel gegen Lausanne in der Startelf, kam in der Folge aber nur noch sporadisch zum Einsatz. Insgesamt spielte er nur 209 von 630 möglichen Minuten. Frei wählte in der Folge den Ausweg Winti.
Was passierte nach dem Ligastart gegen Lausanne?
Gerüchte besagen, dass die sportliche Führung dem Routinier eine Vertragsauflösung nahe gelebt habe. Dazu meint Rotblau-Sportchef Daniel Stucki: «Nach Lausanne hatten wir ein sehr kritisches Gespräch.» Und dann: «Mit dem aktuellen System, das Fabio Celestini spielen lässt, kommen die Stärken von Fabian Frei nicht zu tragen.» Er sei vielleicht dem aktuellen System zum Opfer gefallen.
Wieso trennte man sich nicht im Sommer von Frei?
Frei meint im Interview mit 20 Minuten in klaren Worten: «Es wäre einfacher gewesen, wenn wir im Sommer eine Lösung gefunden hätten.» Wieso machte man das also nicht? Darauf angesprochen, meint Stucki: «Von Vereinsseite aus haben wir nicht im Sommer geplant, dass er keine Zukunft mehr bei uns hat. Dass er nicht mehr gespielt hat, war ein sportlicher Entscheid.»
Und weiter: «Wir sagen dem Trainer sicher nicht, dass er Frei jeden Match in der Vorbereitung spielen lassen soll, das Startspiel gegen Lausanne und dann nicht mehr. Wir haben im Sommer weiter mit Frei geplant.»
Und weshalb der Wechsel kurz vor Transferschluss?
Stucki gibt zwei Tage nach dem Transfer zu, dass er anfangs Woche überrascht worden sei. «Bis am Montagmorgen habe ich nie etwas gehört betreffend eines Wechsels. Nicht von Fabian Frei, nicht von Winterthur», sagt er. Aber es sei klar gewesen, dass man es dann mache. «Mir ist ein gutes Verhältnis zu den Spielern wichtig», so Stucki, der verrät: «David Degen sagte zu Fabian, dass für ihn die Tür immer offen sei, wenn er eine Trainerkarriere einschlagen wolle.»
Was sagen Frei und Winti zum Abrupt-Transfer?
Im Interview mit 20 Minuten sagt der Routinier: «FCW-Trainer Ogi Zaric hat mich oft angerufen und mich überzeugt.» Auch verrät er, dass er sich bis kurz vor dem Ende nicht mit einem Transfer beschäftigt hatte: «Im Spiel gegen Sion und in der Partie gegen Freiburg hatte ich nicht das Gefühl, dass ich das letzte Mal auf dem Feld stehe.»
Auf Anfrage erklärt der FC Winterthur: «Am Montag am späten Nachmittag hat er bei uns unterschrieben. Wie Frei gesagt hat: Er hat beim FCB alles erledigt, sich verabschiedet und ist dann mit dem Auto nach Winti gefahren. Während der Fahrt war er auf dem Papier vereinslos.»
Viele Fans kritisieren, dass mit Frei nun bereits die zweite Legende nach Michael Lang den Club unrühmlich verlassen habe. Was sagt der FCB dazu?
Stucki erklärt, dass in den letzten Jahre die Abschiede von Vereinslegenden sicherlich nicht immer optimal gewesen seien: «Ich bin ein sehr reflektierter Mensch und wüsste gerne, wie man das wirklich gut macht. Ich rede da auch viel mit Valentin Stocker, der in der Sportkommission ist oder auch mit Stephan Lichtsteiner.»
Der Sportchef betont, dass es extrem schwierig sei. Und: «Ich finde einfach die Kommunikation sehr wichtig. Ich redete sehr viel mit Fabian Frei.» Auch betonte er, dass es eine Verabschiedung des FCB-Rekordspielers geben werde. In Gedanken sei etwa das nächste Heimspiel gegen den FC Zürich.
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